Ausflug zum Kloster Anatoli
Am Morgen des 8. Oktobers machten wir, 16 Frauen und 4 Männer, uns auf den Weg. Vorbei am Olymp fuhren wir auf der Autobahn bis kurz vor Larissa. Danach ging es in die Berge, und die Straße wurde immer schmaler und steiler bis wir auf ca. 1000 Meter Höhe das Kloster, das Johannes dem Täufer geweiht ist, erreichten. Hier wurden wir von einer deutschen Nonne freundlich begrüßt, die uns zunächst einmal die Geschichte des Klosters erzählte.
Heute leben hier 24 Schwestern aus mehr als 10 Staaten zusammen. Getreu dem Grundsatz „ora et labora“ arbeiten die Schwestern an verschiedenen Plätzen und Aufgaben des Klosters, die meisten in der Landwirtschaft, sie verarbeiten die Milch der Schafe, Ziegen und Kühe zu Joghurt und Käse, die in einem kleinen Hofladen ebenso verkauft werden wie Fleisch der eigenen Tiere, Eier der Hühner, Honig aus der eigenen Imkerei und selbst hergestellt Kräutersalben und Teemischungen und Marmeladen. Damit tragen sie zum Erhalt Ihrer Gemeinschaft bei.
Bei einem wärmenden Tee (es hatte am Morgen 5 Grad gehabt und es wehte ein eisiger Wind) und einem leckeren Kuchen kamen wir ins Gespräch und konnten unsere Fragen stellen.
Sehr wohltuend fanden wir die Offenheit der Schwestern, sie leben zwar geografisch ein bisschen „ab vom Schuss“, aber sind doch sehr aufgeschlossen und halten engen Kontakt zur Bevölkerung der umliegenden Dörfer und Städte. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass viel gelacht wird.
Es ist möglich im Kloster für eine gewisse Zeit zu wohnen und mit den Schwestern zu leben, zu beten und zu arbeiten … auch für Männer.
Nach diesen beeindruckenden Eindrücken und Gesprächen mit den Schwestern machten wir uns – nicht ohne im Klosterladen einzukaufen – auf ins Dorf Anatoli, wo wir in einer typischen, griechischen Dorftaverne ein sehr reichhaltiges Mittagessen serviert bekamen. Neben einem gemütlichen Kaminofen, in dem die Holzscheite ein wohlige Wärme verbreiteten, ließen wir uns von der herzlichen Gastfreundschaft der Brüder Christos und Wassilis anstecken und genossen die Zeit, bis der Busfahrer zum Aufbruch mahnte.
Die Rückfahrt nach Thessaloniki verging dann fast wie im Flug.
Müde, aber voll neuer Eindrücke erreichten wir die Stadt am frühen Abend.
Dem Gustav Adolf Werk gebührt unserer besonderer Dank, dass er uns, unseren Frauen der Gemeinde, aber auch einigen Männern, diese sehr schöne und beeindruckende Reise ermöglicht hat.