Vorstellung unserer neuen Pastorin i.R.
Liebe Gemeinde in Thessaloniki!
Ich freue mich sehr auf Begegnungen mit Ihnen in Thessaloniki, Menschen kennenzulernen und mit Ihnen ein Stück ihres Weges gemeinsam zu gehen.
Gleich zu bekennen habe ich, dass ich noch nie in Griechenland war. Im Studium habe ich altgriechisch in zwei Semestern gelernt und das Graecum gemacht. Das ist lange her! Im Philosophieunterricht haben wir uns mit den großen griechischen Denkern beschäftigt, das ist noch länger her. Genauso wie die griechische Geschichte, die im Geschichtsunterricht vorkam.
Was ich erträume: Sie kennenzulernen, mit Ihrer Hilfe griechisch lernen und etwas vom Leben und der Kultur in Griechenland erfahren. Natürlich habe ich schon Reiseführer gelesen und bin neugierig etwas davon vorzufinden.
Wer ich bin? Ich heiße Michaela Nieland-Schuller und bin 64 Jahre alt. Ich bin im bergischen Land zwischen Wuppertal und Essen geboren und entschied mich, nach dem Abitur Theologie zu studieren. Zunächst in Bonn, dann in Wien und zum Examen kehrte ich nach Bonn zurück.
Mein Mann Hans Reinhard Schuller und ich haben drei Kinder, die längst erwachsen sind, es gibt schon zwei Enkelinnen. Wir leben seit 1992 in Düsseldorf. Dort habe ich bis 2018 als Pfarrerin in der Ev. Kirchengemeinde Urdenbach gearbeitet und habe dann bis 2021 noch im Krankenhaus und im Ökumenischen Hospiz als Seelsorgerin gearbeitet und Menschen begleitet. Seit ich im Ruhestand bin, unterstütze ich meine Kolleg:innen im Kirchenkreis Düsseldorf mit der Übernahme von Gottesdiensten und Amtshandlungen aus allen Bereichen und die Kolleg:innen freuen sich daran.
Während meiner Tätigkeit im Sana-Krankenhaus Benrath habe ich eine Seelsorgegruppe aus Ehrenamtlichen aufgebaut, die weiterhin Besuche und Begleitungen bei Patient:innen übernehmen, da meine Stelle wohl nicht wieder besetzt wird. Ich selbst begleite und unterstütze die Gruppe und werde oft von Hospiz und Krankenhaus zu Menschen und ihren Angehörigen, die palliativ behandelt werden oder bei denen sich die Frage nach Organtransplantationen stellt, gerufen. Hier gibt es großes Bedauern, dass ich, wenn auch nur befristet, weggehe.
Im interkulturellen Bereich bin ich in Düsseldorf für die kirchliche Partnerschaft mit Reading (GB) und Bohlabela (SA) mit einem befreundeten Kollegen zuständig. Ende Juli reise ich mit meinem Mann für eine Woche nach Reading (Thema: Schöpfung bewahren) und im Oktober werde ich in unseren Partnerkirchenkreis in Südafrika (Thema: Dream a different world) reisen. Wichtig ist mir dabei immer die Begegnung auf Augenhöhe mit den Partner:innen und die Erkenntnisse zu eigenen Verstrickungen durch die Kolonialgeschichte Deutschlands.
Dann freue ich mich sehr darauf nach Thessaloniki zu reisen: um von Ihnen zu lernen, Gemeinsames mit ihnen zu entdecken, auf alten, neuen Pfaden zu wandern, Leben als geschenkte Zeit zu entdecken, und vielleicht die manchmal schwierigen Gedanken von Paulus besser zu verstehen, denn Sie sind ihm näher verbunden durch Geschichte und Tradition.
Ich liebe es Krimis zu lesen oder zu sehen, auf Reisen zu gehen und Neues auszuprobieren.
Michaela Nieland-Schuller